Honeymoon from Melbourne to Kempten

Honeymoon from Melbourne to Kempten

Montag, 29. Juni 2015

Day 240, #Ahangaran, Uzbekistan

FOR OUR 2 ENGLISH SPEAKING READERS: IN CASE YOU ARE INTERESTED, ENGLISH TEXT CAN BE FOUND BELOW, JUST SCROLL DOWN (EASY..)

Route: Sary Tash, Osh, Andijon, Quoqand, Ahangaran

#Familienzuwachs
Fast 13.000 Kilometer.. und der Beginn eines komplett neuen Reiseabschnittes, denn unsere Herde hat in Sary Tash Zuwachs bekommen!
Mein Cousin Gunther, hartgesottener Krisenländer-Reiseexperte und Extremkletterer aus Rott, ist endlich eingetroffen und wird uns durch das Gewirr der Stan-Staaten begleiten.
Im Gepäck: Unbändige Motivation, gute Laune, eine nigelnagelneue Magura Hydraulikbremse für Johann, und vor allem: einen echt scharfen Zahn, ein brandneues Pferd aus dem Rennstall Hans König, Ismaning.
Unsere 2 Stahlrösser haben den neuen Kollegen sofort ins Herz geschlossen, auch wenn sie anfangs ein wenig eifersüchtig auf dessen blitzblankes, sauberes Fell blickten. 




new race horse
Stan team

Für alle, die es noch nicht wissen: "Die Chinesen" haben Johanns Bremse bei unserer Bahnfahrt in China kaputt gemacht. Wir vermuten, sie haben die Bremse (echt deutsche Wertarbeit) heimlich auseinandergebaut, um sie so besser kopieren zu können. Der Chinese an sich kann ja quasi gar nicht anders :-) Dabei ging wohl was daneben.
Wir hatten Schraubergott König wegen der defekten Bremse aus Kirgistan kontaktiert, und innerhalb von 15 Minuten war die Sache geregelt. Gut, dass wir damals nicht das Rad beim Hagebaumarkt gekauft haben. Merci, Hans!
Gunther bringt auch unsere Zweitpässe, inkl. Visum für Usbekistan, Turkmenistan und Iran mit. Er hat mit seinen zuletzt täglichen Anrufen die armen Mitarbeiter der Visaagentur in Berlin zur Verzweiflung gebracht, und der Inhaber der Agentur, Herr Haase, begrüsste ihn zuletzt mit "Tach Gunther". Die Mühe hat sich gelohnt: Ohne Gunther und den guten Herrn Haase müssten wir jetzt durch die Mongolei & Russland krebsen, wo es wieder nur olle Fellhüte und Goldzähne gibt. Danke also auch an Haase Touristik & Gunther!


It s not what it looks like

#Extra fettes Danke
Wo wir grade bei den Lobeshymnen sind: Das grösste "DANKE" möchte ich an dieser Stelle an Johann schicken, der mir die letzten 8 Monate zielsicher, souverän und manchmal sogar geduldig gezeigt hat, wo ich mich befinde und wohin es Richtung Heimat geht. Ohne ihn würde ich sicherlich noch einige Jahre komplett orientierungslos umherradeln und den Ausgang zurück nach Deutschland immer wieder verpassen.
Ausserdem besprüht er mich derzeit bei der usbekischen Affenhitze mit seiner weltbesten Erfindung, der Biker-Dusche !
DANKE, dass Du für mich da bist <3 <3 <3 !


Always willing to guide ;-)
Johanns latest and best invention: the biker-shower

 #Vom Münchner Freibad auf über 3600 Meter
Seit dem kleinen Bergdörfchen Sary Tash sind wir also nun zu dritt bzw. sechst unterwegs, und es gab natürlich erstmal jede Menge Neuigkeiten auszutauschen.
Wir jagten Gunther gleich am ersten Tag über einen (den letzten) 3600 m-Pass und 100 Kilometer, und das ganz ohne Sauerstoffgerät!
An dieser Stelle muss unbedingt erwähnt werden dass vorab gemunkelt wurde, Gunther habe den Löwenanteil seines Vorbereitungstrainings im Münchner Freibad verbracht - trotzdem hält er in unserer kleinen Senioren-Aktivgruppe entspannt mit, als habe er niemals etwas anderes gemacht.
Nach den fröhlichen Wandertagen in Sary Tash schreien unsere Körper eigentlich nach langsamer Fahrrad-Eingewöhnung, wir jedoch streben nach "psychischer Befreiung durch physisches Leiden" ;-)
Wir wollen es schnellstmöglich bis nach Osh schaffen, wo es hoffentlich "echtes" WIFI gibt und wir endlich wieder mal einen Blog abschicken können. Internet ist zwar in Kirgistan theoretisch vorhanden, allerdings mit meist unterirdischer Geschwindigkeit. Die meisten Kirgisen haben sicherlich wenig bis gar keinen Schimmer von den vielfältigen Möglichkeiten im www - ganz einfach weil das Öffnen der meisten Seiten die Öffnungszeiten des Internetcafes sprengt. Kirgisische Facebook-Nutzer erkennt man an den typischen dunklen Augenringen und müdem Blick, sie warten stundenlang bis mal der Button für "like" erscheint.
 
#Heiss, heisser, Usbekistan
Nach unserer mehrwöchigen erholenden Sommerfrische im kühlen Gebirge wurden wir in Osh gleich mit wohltemperierten 39 Grad begrüsst, und das ist erst der Anfang.
In Osh, der mit 300.000 Einwohnern zweitgrössten Stadt Kirgistans, gewöhnen wir uns nur ganz langsam an die Hitze. Unsere Allgäuer Herzen und Körper sind wohl doch eher für niedrigere Temperaturen gebaut. Dabei scheint es keinen Unterschied zwischen Ost- und Oberallgäu zu geben, denn wir alle 3 hecheln, bis die Zunge am Boden klebt. Zunächst verkriechen wir uns im kühlen Hotel und führen nur gelegentliche Aktivitäten draussen durch, wie z.B. eine morgendliche Besichtigung des "Pilger-Hausberges" (Süleyman Too) und Basarbesuche. 


Breakfast Fata Morgana in Osh
I think, this is delicious kymys (or maybe just milk)

Look from Suleyman Too to Osh: Little refreshing thunderstorm

Nach 2 Tagen sind wir fertig akklimatisiert, frisch gestriegelt und gebürstet und somit bereit, uns in die laaaange Schlange am Grenzübertritt Usbekistans einzureihen, von der wir unterwegs schon soviel gehört hatten. Grosse Enttäuschung: Nach etwas über einer Stunde sind wir schon fertig, ganz ohne dramatische Vorkommnisse -sehr freundlich und vor allem fix sind sie, die usbekischen Grenzkontrolleure. Nur bei Gunther werfen sie einen genaueren Blick in die Taschen, vermutlich wegen des kurzen Bärtchens (Bart =potentieller İslamist?!), und sehen sich auf seinem Laptop ein unterhaltsames Video vom Boulderweltcup an. Nachdem sie darin aber keine religiösen Hetzinhalte erkennen können, darf auch er einreisen.
In Usbekistan gibt es 90% Moslems, die meisten sind allerdings moderat oder auch gar nicht praktizierend. Meine Burkha bleibt hier also noch in der Satteltasche, und ich darf sogar mein mittlerweile ziemlich strubbeliges Haar zeigen. Wer will bei diesem Gestrüpp auf meinem Kopf eigentlich noch genau erkennen, ob das Haare sind oder nicht doch etwa eine islamkonforme Kokosfaser -Fussmatte?
Ich sollte unbedingt mal wieder über eine Haarkur nachdenken.

Wir sind also drin, in Usbekistan!
Gleich am ersten Radltag bekommen wir trotz Ramadan von einem Fastenden eine Wassermelone geschenkt und werden von unzähligen Usbeken neugierig angeschaut, befragt, fotografiert, freundlich angelacht oder auch mal enthusiastisch angebrüllt. Man findet kein ungestörtes Plätzchen, immer kommt jemand vorbei und fragt nach unserem Woher und Wohin, was ab dem 15. Mal etwas anstrengend wird- aber Gunther ist noch frisch und beantwortet alle Fragen geduldig und mit Begeisterung. Nach mittlerweile 8 Monaten Dauerwinken lassen wir ihm hier auch gerne mal den Vortritt :-)

Andijon
 

Gunther after his 12th interview ;-)
 




5 litre is just enough for lunch break

#Schwarzmarkt
In Quokand wollen wir das erste Mal Geld wechseln. Da die Regierung die usbekische Währung künstlich oben hält, gibt es auf dem Schwarzmarkt 30% mehr für unsere Dollars als auf der Bank. Irgendwie wechselt jeder auf dem Schwarzmarkt, trotzdem hatten wir uns das irgendwie spannender, weil illegal, vorgestellt. Nach langem Herumschlendern und der Hoffnung  entdeckt zu werden, hatten wir die dubiosen Geldwechsler endlich gefunden und nein, es waren keine finsteren Gestalten im Trenchcoat, die sich uns unauffällig näherten und hinter vorgehaltener Hand "Change money?" murmelten, sondern ein paar harmlose Rentner, die gut sichtbar mit grossen Taschen dastanden und mit Geld winkten.
Für 100 Dollar gibt es 87 Scheinchen a 5000 Som, ein fetter Batzen, der sich ziemlich negativ auf das Gewicht unserer Packtaschen auswirkt. Im Supermarkt gibt es sogar eine Geldzählmaschine für die vielen Scheinchen !

#Wir üben Schattenparken
Usbekistan ist für mich zuallererst mal eines: HEISS! 95 % aller Autos sind weiss oder silbern, das sagt eigentlich schon alles.. Mir persönlich ist es sogar vieeeeeel zu heiss hier, ich finde die Hitze sehr anstrengend, ermüdend und ich würde am liebsten in jeden Bach springen, die es gluecklicherweise zuhauf hier gibt, aber wir wollen ja schliesslich vorankommen- und daher heisst es stattdessen GO GO GO!!! Kennt vielleicht jemand eine Alternativroute am Nordpol entlang zurück, die von Usbekistan aus einfach zu erreichen wäre ? Ich schicke auch gerne eine Postkarte von dort. Handgemalt!


Extraordinary advertising
I want to stay here !

Next extraordinary advertising



Uzbek beergarden, but no pretzels
Uzbek vegetable fashion: Lettuce leaf hat !
 

My new horse


ENGLISH VERSION

#Family increase
Nearly 13.000 Kilometer.. and the beginning of a completely new travel episode, because our herd has increased since Sary Tash!
My (Claudias) Cousin Gunther, hardcore -travel-expert and extreme climber, has finally arrived and will escort us trough the jungle of the "Stan"-states.
İn his luggage: Incredible motivation, best mood, a brandnew Magura brake for Johann, and most important: a very hot new steel horse, a really sharp knife, created by Hans König in İsmaning.
Our 2 ponies loved the new colleague from the first moment on, although in the first moment they seemed to look a bit jealous on its superclean and shiny fur.

For all who did not know yet: "The Chinese" had damaged Johanns brake during our train journey in China. We assume they had dismounted it to be able to look inside & copy this piece of German quality work ;-)
Something must have gone wrong when they did this.
However, we had contacted bicycle god Hans König in İsmaning- within 15 minutes he replied back and organized a new Magura brake for us. Thank you, Hans!

Gunther also brought our 2nd passport with visa for Usbekistan, Turkmenistan and Iran. We organized it via a German travel agency, and my poor cousin chased them almost every day to get the visa. Overall it was a bit expensive, but on the other side also cheap and very efficient, considering the time and money we would have spent on waiting for these visa on site.
Without the agency, we would probably sit on the back of our horses in Mongolia now - again shashlik and many gold teeth there, which means we are happy with our visas for the Stans.

#From Munich outdoor pool up to 3600 metres
Since the tiny village of Sary Tash we are now 3 people on 6 horses, and we had a lot of stories to exchange.
On the first cycling day we chased Gunther up to a pass with 3600 metres and a distance of more than 100 kilometres, without oxygen mask!
We heard from different sources, Gunther had spent the main part of his training in Munich outdoor pool, but he is really fit and has no problems at all following our small best-ager-active-group.
Our bodies ask for slow motions and thoughtfulness after our jauntily relaxing days in the mountains. However, we don t care! We want to be in Osh as fast as possible, where we expect "real" WIFI and the chance to upload a few pics for our blog.
Theoretically, internet is available in Kyrgyzstan - but with painful speed, especially in the mountain areas. Many of the Kyrgyz people have probably no idea of the various possibilities in the www, simply because most internet pages just show up when the internetcafe closes. You can identify Kyrgyz FB users by the tired look and their dark eyeshadows, because they have to spend so much time on waiting for the "like"-button.

#Hot, hotter, Osh
After our mountain holidays we rolled down to Osh, where we were friendly welcomed with crazy heat and temperatures around 39 degrees.
In Osh, with 300.000 inhabitants 2nd largest city in Kyrgyzstan, we get used to the heat very, very slowly. Our Bavarian hearts and bodies seem not to be built for these temperatures. All 3 of us hatchel, untill our tongues touch the ground.
We start with "absolute deep relaxing" in the cool hotel room, and leave it only for sporadically bazar visits and an early morning sightseeing trip to the close pilgrim mountain " Süleyman Too".
After 2 days we have finished our acclimatisation, look nice & perfectly clean, and are ready for the border crossing to Uzbekistan. We were very excited, because this border seems to be famous for its loooooooooong queues  and very strict and protracted customs.
How disappointing: After 70 minutes we are through and have the stamp in the passport, without any drama or strange events - very friendly and extraordinary speedy, the Uzbek custom officers.
Only Gunthers panniers contents receive a more detailed inspection, presumably due to his smart beard (beard =potential islamist?!) They watch very interested a few of his countless climbing videos on his laptop. They could not see a religious background in climbing, and also the girls climbing in shorts, and spreading their legs in the wall did not cause any issue. Puuuuuuuuuh!

There are about 90% moslems in Uzbekistan, most of them moderat or even not practicing. Currently there is Ramadan and many people are fasting, but the shops and restaurants are all open during daytime. 
My burkha remains in my back pannier, and I even show my always tousled hair. Nobody can really tell, if this is real hair on my head or a coir-doormat. By the way, I should urgently consider a special hair -treatment with lots of conditioner.

#We are in, in Uzbekistan!
Just at our first biking day a very smart young Kyrgyz guy tries to improve his English with us. He also proudly presents us a watermelon, although it is Ramadan. He is not allowed to eat or drink anything and his mouth is probably watering, but he cuts the watermelon for us in delicious slices and is superfriendly- WOW!
When we are cycling on the road, countless Uzbeks wave, greet, shout, look, ask and take photos. We feel very much like VIPs, and the welcoming atmosphere definitely motivates us during cycling.
It is impossible to find a quiet place, there is always somebody who is eager to know where we come from and where we go to. After 15 times or more we find this a little bit tiring, but luckily Gunther is still fresh, and answers all the questions with endless patience and enthusiasm. We provide him full precedence here, because after 8 month we are sometimes happy to enjoy silence.
Or maybe it s just because of the heat?

#Black market money changing
In Quokand we wanted to change money the very first time in Uzbekistan.
Because the government keeps the rates artificially high, we get 30% more on the black market for our dollars than at an official money changer.
Everybody seems to change money on the black market, however, it seemed to be a little illegal and therefor exciting.
We walked around at the bazar, tried to look as foreign as possible and hoped somebody would find us. We were waiting for somebody in a dark trenchcoat and huge hat or so, who would come to us
unobtrusively, asking carefully "change money???". But nobody came, and after some time we saw a handful harmless looking old men along the main street, with huge bags, obviously waving with lots of money. But the amount of money we received was indeed spectacular:
For 100 Dollar you get 87 bills, 5000 Som each, a heavy lump of money. In the supermarket they even have a money counting machine, just to count the incredible amount of bills. In Iran it will probably be even more, let' s see!

#We exercise "shadow parking"
For me, after these few days, the major thing in Uzbekistan is: HEAT !!
95% of the cars are white or silver. Johann has "invented" a new cycling tool, the "cyclist-spray"- a little bit of water, but increases motivation about 200%.
We also started to cycle as soon as the sun rises, 5 am to 11 am, then sleep in the shade and continue cycling later in the evening. If anybody knows a route close to here via Antarctica, please please let me know,İ promise to send a postcard !

1 Kommentar:

  1. Hi Ihr Lieben, Wir starten morgen die 3. Trekkingtour, von Tamga geht es in das Utschemtschek Tal. Wir wünschen Euch "Keine Kette " und jede Menge Fahrrad Duschen. Euer Blog ist super liebevoll gestylt und sehr anschaulich. Viele Gruesse vom Issyk Kul Von lars und eva

    AntwortenLöschen